Familienzentrierter Ansatz

Die Forschung zum familienzentrierten Ansatz (Family-Centred Service, FCS) konzentriert sich auf einen Ansatz für Organisationen, in denen die Familien als Experten für ihr Kind anerkannt werden, um fundierte Entscheidungen über die Betreuung ihres Kindes zu treffen.

Es existieren einerseits Messinstrumente (Measure of Processes of Care (MPOC)), andererseits auch weiterführende Informationen, die sich in erster Linie an die Familien richten (Family-Centred Service Sheets, FCS Sheets).

Measure of Processes of Care

Der Zweck des Measure of Processes of Care (MPOC) besteht darin, die Wahrnehmung der Eltern in Bezug auf die Betreuung, die sie und ihre Kinder erhalten, standardisiert zu erfassen. Es ist ein Mittel zur Bewertung familienorientierter Verhaltensweisen von Fachpersonen und Versorgungseinrichtungen. Der MPOC umfasst insgesamt 4 Skalen und 27 Items und wurde international in vielen Evaluationen verwendet.

Es existieren insgesamt drei Versionen dieses Instruments, von denen zwei auch auf Deutsch erhältlich sind.

Bei dem MPOC-56 handelt es sich um die ursprüngliche Originalversion mit 56 Fragen

MPOC -56 - https://canchild.ca/en/shop/4-mpoc-56

Zusätzlich existiert eine Kurzfassung mit 20 Fragen, die auch als Web-basierte Version verfügbar ist.

MPOC - https://www.canchild.ca/en/shop/1-mpoc-20

Weiterhin existiert noch der MPOC-SP als Fragebogen zur Selbsteinschätzung von pädiatrischen Organisationen, mit dem die Umsetzung von familienzentrierten Interventionen bei der Betreuung von Kindern mit chronischen Gesundheits- oder Entwicklungsproblemen (und ihren Familien) gemessen werden kann. Es handelt sich um ein differenziertes Instrument, das zur Weiterentwicklung der eigenen Institution, der Bewertung von einzelnen Angeboten und der Forschung im Bereich der Erbringung von Interventionen beitragen soll. Der MPOC-SP ist auf Englisch verfügbar.

MPOC- SP  https://www.canchild.ca/en/shop/22-mpoc-sp-online-survey 

FCS Sheets

Beate Krieger, Christina Schulze, Katja Kessler-Thomanek, Gisa Müller-Butzkamm, Thorsten Langer

Beim familienzentrierten Ansatz (FCS steht für family-centred service) und der Forschung darüber stehen die Familien im Zentrum aller rehabilitativen Aktivitäten. Familien sind die Experten ihres Kindes und sie arbeiten gemeinsam mit verschiedenen Fachpersonen zusammen, um fundierte Entscheidungen über die Betreuung ihres Kindes zu treffen.

Diese Seite wurde von CanChild entwickelt, um das Verständnis für den familienzentrierten Ansatz zu verbessern. Jeder Abschnitt enthält Informationen zum Thema und spezifische Strategien zur Förderung familienzentrierter Verhaltensweisen.

Die Umsetzung in den deutschsprachigen Kontext kann je nach Situation davon abweichen und nicht komplett umsetzbar sein.

CanChild’s Definition vom familienzentrierten Ansatz

Dem familienzentrierten Ansatz liegt eine Reihe von Werten, Einstellungen und Zugängen für die Betreuung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen und ihren Familien zugrunde.

Familienzentrierte Angebote gehen davon aus, dass jede Familie einzigartig ist, dass die Familie die wichtigste Konstante im Leben des Kindes ist; und dass die Familienangehörigen Experten für die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kindes sind. Die Familie arbeitet mit Fachpersonen zusammen, um fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, welche Angebote das Kind und seine Familie erhält und wie Kind und Familie am besten unterstützt werden können.

Bei einem familienzentrierten Angebot werden die Stärken und Bedürfnisse aller Familienmitglieder berücksichtigt.


MIT DEN FOLGENDEN FCS-MERKBLÄTTERN ERHALTEN SIE VERTIEFTE INORMATIONEN ZU DIESEM THEMA

FCS Merkblatt 1: Was ist der familienzentrierte Ansatz?

FCS Merkblatt 2: noch nicht übersetzt (English)

FCS Merkblatt 18: noch nicht übersetzt (English)

Während familienzentrierte Ansätze für viele Menschen intuitiv sinnvoll erscheinen, müssen die Akteure der Gesundheitsversorgung (einschließlich Eltern, Dienstleister*innen, Verwaltungskräfte und politische Entscheidungsträger*innen) möglicherweise von deren Wirksamkeit überzeugt werden. Umfangreiche Forschung zeigt die Wirksamkeit des familienzentrierten Ansatzes bezogen auf die Eltern, die Kinder und die involvierten Fachpersonen auf. Zukünftige Forschung sollte sich mit den Aspekten des familienzentrierten Ansatzes befassen, die bisher relativ wenig Beachtung fanden, wie z. B. die kulturelle Vielfalt. Damit kann das Thema «familienzentrierter Ansatz» aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und insgesamt breiterer aufgestellt werden.


AUF DEN FOLGENDEN FCS MERKBLÄTTERN ERHALTEN SIE VERTIEFTE INORMATIONEN ZU DIESEM THEMA

FCS Merkblatt 3: noch nicht übersetzt (English)


Familienzentrierter werden

Familien, Dienstleister*innen und Organisationen spielen alle eine wichtige Rolle bei der Implementierung familienzentrierter Ansätze. Der Übergang zu einem familienzentrierten Ansatz ist ein gemeinsamer Prozess und erfordert in der Regel Zeit und Erfahrung aller Beteiligten. Organisationen und Einzelpersonen, die daran interessiert sind, familienzentrierter zu werden, sollten alle Bemühungen, die diesen Ansatz unterstützen, anerkennen und wertschätzen.


AUF DEN FOLGENDEN FCS MERKBLÄTTERN ERHALTEN SIE VERTIEFTE INORMATIONEN ZU DIESEM THEMA

FCS Merkblatt 4: noch nicht übersetzt (English)

FCS Merkblatt 5: 10 Ideen, um den familienzentrierten Ansatz umzusetzen

FCS Merkblatt 16: noch nicht übersetzt (English)

FCS Merkblatt 17: noch nicht übersetzt (English)


Zusammenarbeiten: Tipps für Fachpersonen und Eltern

Eine effektive Kommunikation zwischen Eltern und Fachpersonen ist ein wesentlicher Bestandteil eines familienzentrierten Ansatzes. Positive Verhaltensweisen wie eine klare Zielsetzung, gute Kommunikation zwischen Familien, Kindern und Fachpersonen erleichtern die Zusammenarbeit und ermöglichen es Eltern fundierte Entscheidungen zu treffen. Meinungsverschiedenheiten können durch respektvolle Auseinandersetzungen beigelegt werden und sogar zu positiven Ergebnissen führen, wobei die Perspektive jeder Partei anerkannt und berücksichtigt wird.


AUF DEN FOLGENDEN FCS MERKBLÄTTERN ERHALTEN SIE VERTIEFTE INORMATIONEN ZU DIESEM THEMA

FCS Merkblatt 6: noch nicht übersetzt (English)

FCS Merkblatt 8: Effektive Kommunikation beim familienzentrierten Ansatz

FCS Merkblatt 9: noch nicht übersetzt (English)

FCS Merkblatt 10: noch nicht übersetzt (English)

FCS Merkblatt 11: noch nicht übersetzt (English)

FCS Merkblatt 12: Entscheidungen gemeinsam treffen: Wie treffe ich eine gute Entscheidung

FCS Merkblatt 13: noch nicht übersetzt (English)


Die Rolle der Eltern beim familienzentrierten Ansatz

Eltern können vieles unternehmen, um einen familienzentrierten Ansatz zu ermöglichen und die beste Betreuung für ihr Kind zu gewährleisten. Durch die Festlegung klarer Prioritäten, das Sammeln von Fakten und die Entwicklung fundierter Argumente können Eltern ihren Standpunkt optimal darlegen und sich so für ihr Kind und sich selbst einsetzen.

Eltern spielen auch eine wichtige Rolle in "Eltern-für-Eltern" Unterstützungsnetzwerken, in denen sie ihre Erfahrungen aus ähnlichen Situationen und ihr Wissen aus erster Hand mit anderen teilen können. Schließlich werden Eltern als "Experten" für ihre Kinder beim familienzentrierten Ansatz anerkannt und profitieren von einer aktiven Rolle bei gut organisierten Besprechungen und Terminen mit den Fachpersonen.


AUF DEN FOLGENDEN FCS MERKBLÄTTER ERHALTEN SIE VERTIEFTE INORMATIONEN ZU DIESEM THEMA

FCS Merkblatt 7: Eltern-helfen-Eltern

FCS Merkblatt 14: Fürsprache (eng.Advocacy):Wie Sie das Beste für Ihr Kind erreichen

FCS Merkblatt 15: Das Beste aus Terminen und Besprechungen machen